Route des Grandes Alpes
Rund 1’600 km mit dem Motorrad durch die Alpenwelt. 35’000 Höhenmeter. Die höchsten Pässe Europas vor dem Vorderrad.
Die Pässeliste auf der Hinfahrt:
Col des Gets (1163 m), Col de la Colombière (1613 m), Col des Aravis (1487 m), Col des Saisies (1650 m), Cormet de Roselend (1967 m), Col de l’Iseran (2764 m), Col du Télégraphe (1566 m), Col du Galibier (2645 m), Col du Lautaret (2058 m), Col d’Izoard (2360 m), Col de Vars (2109 m), Col de la Cayolle (2326 m), Col de Valberg (1673 m), Col de la Couillole (1678 m), Col Saint-Martin (1500 m), Col de Turini (1607 m), Col de Castillon (706 m).
Höhenprofil der gesamten Stecke:
Anfahrt zum Ausgangspunkt Thonon les Bains (F).
Punkt 19.30 Uhr sind die Mopeds vor dem ibis-Hotel in Thonon les Bains ordentlich aufgereiht. Erstmals in unserer Tourgeschichte reisen wir in zwei Gruppen an. Mich und Rolf machen eine Aufwärmfahrt quer durch die Schweiz. Gestartet in Oberkirch fahren wir über Wolhusen, Schallenberg, Thun, Zweisimmen, Jaunpass, Bulle, Col de Mosses, Aigle nach Thomon les Bains. Wir benötigten für die Strecke von 253 km rund 5 Stunden.
Drei Typen, drei Motorräder und ein Ziel!
Jürg fährt den direkten Weg über die Autobahn und braucht gerade mal die Hälfte der Zeit. Nach einem Fleisch „Angus Rind“ haben wir bestellt, werden wir ein weiteres Mal von der hochgelobten französischen Küche verarscht. Nie und nimmer war das Angus Rind, da sind wir uns alle einig! Auch Glace suchen wir in dieser Feriengegend vergebens. Aber zum Glück gibts noch den Istanbul-Market, hier finden wir wenigstens eine „Stängeli-Glace“. Aber jetzt ab ins Bett, Morgen wird es von selbst.
Die Pässe sind aufgereiht in Richtung Süden.
07.30 Uhr fahren wir in Thonon les Bains los. Vollgetankt gehts bei etwas kühlen Temperaturen durch die Schluchten und über die ersten Pässe. Noch sind die Pässe nicht allzu hoch aber nicht weniger interessant zum Fahren. Kurve an Kurve werden wir entlang der Route des Grandes Alpes durch die Alpenwelt geführt. Um die Mittagszeit erreichen wir die höchsten Passübergänge der Tour. Schon mehrmals gesehen, aber immer wieder ein „Fährtli“ wert. Wir schaffen es heute bis zum Col de Valberg, etwa 130 km von Nizza entfernt. Aber wir wollen ja nicht den kürzesten Weg, sondern die Original Streckenführung.
Mich meint: Uns hat heute kein Töff überholt!
Richtig so, meinen wir! In Valberg finden wir ein Hotel mit Garage für die Motorräder, die Zimmer sind nach rund 600 Kilometer auch völlig ausreichend. Das Essen im Chalet Suisse artet zum nächsten Fleischskandal aus. Jeder gibt einen Drittel vom sogenannten Entrecote wieder zurück. Der Chef lässt sich nicht blicken, wenigstens das Café wird bezahlt. Na ja mit dem Fleisch nehmen es die Franzosen nicht so genau. Wir müssen künftig umdenken, bei den Nachbarn in Italien geht das anders.
PIN = Pizza in Nizza
Nach dem Frühstück geht es über ein paar sehr enge Pässe Richtung Süden. Wir lassen einiges an Gummi auf den Strassen zurück und Mich zerkratzt immer wieder den Asphaltstreifen mit seinen überdimensionalen Stiefelhalter. Für mich unverständlich wie man damit so enge Kurven fahren kann. Geht einfach nicht in meinen Kopf. Heute werden wir das Meer erreichen, noch immer folgen wir den Wegweisern „Route des Grandes Alpes“. Um die Mittagszeit ist es dann geschafft, Nizza liegt direkt vor uns. In Nizza durchqueren wir die Stadt und lassen uns im Hardrock-Cafe beim Hafen nieder.
Gefühlte 150 Grad im Lederkombi, eindeutig overdressed!
Aber jetzt geht zur versprochenen Pizza in Nizza. Jürg löst sein Geburtstagsgeschenk ein. Ich bedanke mich für das tolle Geburtstagsgeschenk und geniesse eine wunderbare Pizza Diavola. Aber nein für heute ist noch nicht Schluss, es ist ein Hotel in der Turiner Innenstadt für uns reserviert. So ein Schnäppchen lassen wir uns nicht entgehen. Auf einem der riesigen Plätze in der City, essen wir bei sehr angenehmen Temperaturen ein vernünftiges Nachtessen. Die Italiener können was!
Autobahn und Stau am Pass.
Heute geht es wieder nordwärts. Wir entscheiden uns für ein grösseres Stück Autobahn um schneller vorwärts zu kommen. Erst in Domodosola verlassen wir diese und folgen der Strecke über den Simplonpass (Sempione in italienisch). Viele Baustellen und Camper verlangsamen den Fluss auf der Bergstrasse. Noch wenige Meter und wir erreichen das Grenzgebiet und wechseln zurück in die Schweiz.
Ab jetzt gelten Sicherheitslinien und Tempolimits wieder etwas!
Der Simplon macht uns allen keinen Spass und wir machen uns auf den Weg nach Brig. Eine kleine Zwischenverpflegung auf dem Camping und weiter geht es nach Gletsch. Ein schwarzer Ferrari trifft auf uns. Unglaublich die Beschleunigung und der Sound der dieses Ding hat. Ein Hingucker und ein technisches Wunderwerk auf jeden Fall. Trotzdem unsere Mofas halten mit. Auf dem Grimselpass tummeln sich hunderte von Motorrädern und Wochenendausflügler. Stau am Pass! Na ja wir müssen uns ja wieder an das Tempolimit 80 und Sicherheitslinien gewöhnen. Zurück über den Brünigpass erreichen wir unsere Homebase. Schön war es auch dieses Mal. Danke den beiden unermüdlichen Kurvenflitzer!
Lieber Rolf. Danke für die Aktualisierung unseres Ausfluges mit Kommentaren und unseren Fotos. Mit jedem Bild und jedem geschriebenen Satz kommt die Erinnerung an ein hammergeiles Wochenende zurück. Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr. Habe nun noch 11 Montate Zeit für die Planung, mit welchem Motorrad ich antanze. Meine alte Z, neue Z, deutsches Produkt mit B, italienisches Produkt mit D, … – wir werden sehen.
Gruss Jürg
Lieber Rolf, kaum zuhause kann man die ganze Tour gedanklich noch einmal durchleben. Es hat riesig Spass gemacht, mit Euch 2 Wahnsinnigen die Kurven zu rocken 😉
Tolle Berichterstattung. Herzlichen Dank!
Was folgt wohl auf „Pizza in Nizza“?
„Entrecôte in ….“
Gruss Mich
Lieber Mich, ganz herzlichen Dank für dein Feedback. Freut mich sehr. Jetzt weiss ich endlich woher das Sprichwort kommt: „Ich kratze die Kurve!“ Meister Kiel hat es mich gelehrt. Mein Ständer war nie unten, es war der Verfolger….
MIt „Entrecôte in ….“ kann ich gut leben, sofern es ausserhalb von Frankreich ist. Uns fällt bestimmt was ein. Gruss Rolf
Immer wieder stöbere ich gerne in Deiner Homepage und entdecke immer wieder spannendes und schaue immer wieder gerne und zum x-ten Mal unsere Töfflibuebe-Reislis an. Super! Danke für die schönen Erinnerungen.
Bei der geplanten Tour 2015 weiss ich noch nicht so recht, was wie wo durch. Aber das Startbild ist schon mal super. 🙂
Muss mir die Strecken auf dem Motorradtourenplaner noch genauer anschauen. Wir haben letztes Jahr noch vergessen auf dem Col de la Bonette ein Foto zu machen. Und die Töff-Foto-Pässe dürfen auch dieses Jahr nicht fehlen.
Ich freue mich schon jetzt. Ziel: Pizza in Nizza oder sonst wo am Mittelmeer.
Hey Jürg, danke für Deinen Kommentar. Das freut mich natürlich sehr, wenn Dir unsere Reisli gefallen und die Erinnerungen auch angesehen werden. Ich sehe mir diese auch oft an und geniesse es nochmals im Stillen. Aber Deine Fotos sind natürlich auch der Hammer, das macht schon süchtig. Gut hast Du diese bestellt. Rolf
Hallo Töfflibuebe, bin gespannt auf Eure Kommentare zum Vorschlag. Schliesslich habe ich einen Gutschein für eine Pizza in Nizza! Cuneo könnten wir bei der Rückfahrt gut umfahren….