Es ist kaum zu glauben, kaum sind die neu montierten Reifen 300 km gelaufen, schlägt der Pechteufel zu. In der Kommandozentrale geht eine rote Lampe an. Das heisst in der Regel nichts Gutes. Sofort ist klar, dass der Hinterreifen an Luft verliert. Ich reagiere sofort und fahre ins nächste Dorf zurück. Ein Blick auf den Hinterreifen schafft Klarheit. Es ist ein Hufnagel eines Pferdes der in meinem Hinterreifen steckt. Was nun kommt kenne ich ja schon. Ich rufe die BMW Assistance an und bitte um ein Pannenfahrzeug. Mir wird klar gesagt, dass am Sonntag in Italien in der Regel keine Pannen behoben werden. Das italienische Callcenter ruft zurück und meldet dass ich in 30 bis 40 min. abgeholt werde. Circa! Nach 2 Stunden steht tatsächlich der blinkende Pannenlastwagen auf dem Parkplatz und senkt die Hebebühne ab. Ich darf das Motorrad mittig auf die steil angestellte Transportfläche fahren. Der Fahrer zurrt die Spanngurte über Lenker und Fussrasten fest und fixiert das Motorrad auf dem LKW. Ich kann kaum hinsehen, wie die Gurte meine Stossdämpfer einsinken lassen. Als er findet, dass die Gurte nun genug gespannt sind, geht die Fahrt ins Tal los. Nach 1.25 Stunden erreichen wir die Werkstatt des Abschleppdienstes. Gemeinsam laden wir das Motorrad ab, dann holt er eine Werkzeugkiste, entfernt den Nagel und flickt mit einem Reparaturset innerhalb von 5 Minuten meinen Hinterreifen. Als der Pannenservice nachfragt ob ich abgeholt worden bin, kann er gar nicht verstehen, dass ich schon wieder unterwegs bin. Um halb zehn erreiche ich dann endlich das Hotel.