und es bleibt Dir nichts!
Ich fahre durch die wunderschöne Gegend Marche. Als ich in das Bergdorf Gualdo einfahre, stelle ich fest, dass auf der einen Seite alle Häuser fast unbeschädigt da stehen, während auf der anderen Strassenseite alles zerstört am Boden liegt. Das pure Chaos. Schnell werden mir die Erdbebenmeldungen aus Italien ins Gedächtnis gespült. An der Tankstelle frage ich den Besitzer, ob es mit dem Erdbeben von Amatrice im Zusammenhang steht. Er nickt und meint: 10 Sekunden und du hast nichts mehr. Das ist mir ziemlich eingefahren. Er hat nur noch die Zapfsäule und einen Wohnwagen. Das Haus und die Bar sind unbewohnbar. Auf dem Dorfplatz stehen Zelte vom Italienischen Zivilschutz und ein Bus der zur mobilen Post umfunktioniert wurde. Auch die „Carabinieri’s“ sind in einem provisorischen Container untergebracht. Bis Anhin konnte ich mir nicht vorstellen, was ein Erdbeben in ein paar Sekunden vollbringen kann, Heute wurde mir dies deutlich und über weite Strecken eindrücklich vor Augen geführt. 2 Euro Trinkgeld lege ich dem Tankwart hin, er schüttelt mir als Dank fest die Hand und wünscht mir gute Fahrt. Das werde ich wohl nicht so schnell vergessen. Der heutige Tag hat Spuren bei mir hinterlassen. Wohlverstanden, ich habe nur die Nebenschauplätze des Bebens gesehen, welche in keiner TV-Meldung erschienen sind. Am Abzweiger zum Dorf Amatrice bin ich zwar vorbeigefahren, mir hat es aber gereicht, was ich bis dahin gesehen habe. Unfassbar!