Mülitag Geuensee
Der Samstag nach Auffahrt steht ganz im Zeichen der historischen Mühlen. Die Mühlenfreunde organisieren jeweils den Mülitag schweizweit. Auch in Geuensee wurde die alte Müli die vergangenen Tage herausgeputzt und hergerichtet. Die Türen standen für heute weit offen und man konnte alle Arbeitsschritte eines Müllers in Ruhe mitverfolgen. Jede halbe Stunde wurde eine fachkundige Führung durch das historische Gebäude angeboten. Leider ist der Müller-Beruf am Aussterben; haben wir doch erfahren, dass gerade mal vier Lernende dieses Jahr in der Schweiz ausgebildet werden.
Viele Leute haben diese einzigartige Möglichkeit genutzt und die historische Müli Geuensee besichtigt. Ein Museum in Bewegung, könnte man auch sagen. Fleissig wurde Mehl produziert und abgefüllt. Die Transmissionsriemen surren leise und treiben noch heute die in Messingschalen gelagerten Wellen an. Kugellager gab es damals noch nicht. Das Ganze funktioniert immer noch einwandfrei und treibt die Maschinerie über vier Etagen an. Früher wurde dies mit Wasserkraft gemacht, heute erledigt dies ein einziger Elektromotor. Auch die Werkzeuge und die Anlagen aus vergangenen Tagen werden von den Besuchenden bestaunt. Die Müli Geuensee wird von Ruedi Bucheli mit seiner Frau Alice betrieben und unterhalten. Noch immer werden damit Mehl, Flöckli und Korn produziert und im eigenen Hofladen verkauft. Am Mittwoch ist Backtag und man kann Brot aus dem Mülimehl kaufen.
In der Festbeiz wurde man mit Essen und Getränken verwöhnt. Mir hat das Feuer gefallen, wo man sich einen vorbereiteten Stock nehmen konnte und ein „Schlangenbrot“ über dem Feuer backen konnte. Dies erinnert mich an meine Jugendzeit in der Jungwacht. Auch Cevelats konnte man kaufen und über dem Feuer braten.
Ein gelungener Anlass für ein altehrwürdiges Gebäude.