Aqua naturale di Sardegna

Sardinien

Das Wetter ist auch hier nicht besser als auf Korsika. Es wechselt alle paar Minuten. Die Vermieterin in Santa Teresa di Gallura winkt nur ab, als ich Sie auf das garstige Wetter anspreche. Alle sind hier erkältet und husten vor sich hin. Aber das Santa Theresa di Gallura hat Stil, gefällt mir gut.

Auf dem Monte Limbara (eigentlich der höchste Punkt auf Sardinien) messe ich gerade mal noch 4 Grad und ausser Regen und Nebel sehe ich rein gar nichts. Ein Wunder dass es nicht schneit. Wirklich schade…  Das Aqua naturale mag ich zwar sehr gerne aber in der Flasche und nicht auf der Strasse oder von oben. Genauso geht es mir mit gesperrten Strassen, das mag ich nicht. Meistens sind damit lange Umwege verbunden. Na ja, ist halt nicht immer alles planbar.

Pit Stop

Nach über 4’500 km und den Strassen Korsikas zusammen mit dem hohen Gesamtgewicht und meiner etwas drehfreudigen rechten Gashand ist schon wieder ein Reifenwechsel fällig. Laut Navi soll es in Sassari einen BMW Motorrad Händler geben. Den gibts zwar, aber Reifen haben die keine. Er gibt mir aber eine Adresse 7 km weiter ebenfalls ins Sassari. Gianpietro von Pit Stop soll ich verlangen. Gesagt getan. Ich fahre bei Pit Stop vor und beim ersten Geräusch meines kräftigen Boxermotors steht die ganze Belegschaft auf der Strasse und sie wollen alle die neue 1250er mit den schwarzen Koffern sehen. Gianpietro, der Chef, ist ein Vollblut Reifenhändler und selber stolzer Besitzer einer BMW R1200GS Adventure. Nach der Preisverhandlung vergehen nur ein paar Minuten und die METZELER REIFEN werden aus dem Lager vorgefahren. Nun will er aber meine „bella Machina“ höchst persönlich auf den Hubtisch fahren, mir soll es recht sein. Er kann sich fast nicht erholen. Kaum steht sie auf dem Hauptständer muss ich mit ihm ein paar Häuser weiter zu seiner Garage und seine persönliche BMW anschauen. Herrlich oder nicht?

Unterdessen wechseln seine Mitarbeiter die Reifen und kennen sich auch mit den Drucksensoren aus. Auf einmal ertönt die Durchsage aus dem Lautsprecher, dass ich zum Big Boss ins Büro muss. Kaum angekommen, habe ich auch schon einen Espresso in der Hand und Gianpietro zeigt mir auf dem PC seine Geheimtipps aus der Gegend. Also, als Primero soll ich mit den neuen Reifen nach Stintino fahren, hier soll es den Strand Pelosa geben einer der schönsten auf Sardinien. So geht das weiter, bis meine beiden Gummis montiert sind. Zum Schluss kriege ich auch noch ein Pirelli T-Shirt vom Chef persönlich. Das hat mal so richtig Spass gemacht. Das ganze hat gerade mal 270 Euro gekostet. zu Hause bekäme ich dafür gerade mal den hinteren Reifen.