Grösste Insel im Mittelmeer
Sizilien ist nicht nur die grösste Insel im Mittelmeer, sie beherbergt auch den grössten Vulkan Europas mit einer beachtlichen Höhe von etwas mehr als 3’300 m.ü.M. Ich habe den Äthna schon von der Rückseite umrundet und von der Ferne die weissen Schneefelder erkennen können. Am Schluss meiner Inselrundfahrt werde ich diesen dann noch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Dank dem Giro d’Italia soll eine neu asphaltierte Strasse auf etwa ⅔ der Höhe hinaufführen. Doch auch in der südlichsten Region meiner Reise spielt das Wetter seine Spielchen. Regen, Wind und dazwischen vielleicht mal kurz die Sonne. Nein mit Wind meine ich nicht ein frisches Lüftchen. Es windet teilweise so stark, dass man den Kopf mit dem aufgesetzten Helm kaum mehr aufrecht halten kann. Schlimmer sind noch die Seitenböen, die mich immer wieder vom Kurs abbringen wollen. Die ANAS (nationale italienische Strassenaufsicht oder so) hat beschlossen auf einigen besonders betroffenen Autobahnabschnitten wegen dem Starkwind die Geschwindigkeit von 130 km/h auf 60 km/h zu reduzieren. Das soll was heissen, wenn sich die Sizilianer brav an die neue Vorgabe halten.
Landschaften
Abfall
Was man hier (nicht nur in Palermo) an Abfallbergen am Strassenrand zu sehen bekommt schockiert mich sehr. Wir verkaufen Sandalen die aus dem Meer gesammelten Plastik hergestellt werden oder reduzieren mit den Einkaufstüten den Plastikverbrauch. Hier kümmert das niemanden und es wird einfach alles respektlos an den Stassenrand geworfen. Man findet Hausabfälle, Matratzen, Kühlschränke oder Reifen auf einem Haufen. Der Wind macht dann den Rest und trägt die leichten Teile direkt ins nahegelegene Meer, der Kreislauf ist somit wieder geschlossen und den Rohstoff für die Sandalen wird wohl nicht so schnell ausgehen. Leider werden auch einige Tiere an diesem Desaster sterben müssen. Wir können also noch einige Plastikrettungsaktionen starten, aber eigentlich müsste man hier und sofort etwas ändern. Das geht gar nicht! Eine Schande für diese tolle Natur hier auf der Insel. Was haben die Leute hier in der Vergangenheit für Bauwerke erstellt und wo sind wir heute? Nicht mal den eigenproduzierten Abfall haben wir im Griff. Schrecklich!
Frana = Erdrutsch
Die Autostradas sind übrigens kostenlos nutzbar in Sizilien, hier gibt es keine Zahlstellen und diese sind in einem Topzustand. Was man von den Nebenstrassen ob SS oder SP wirklich nicht behaupten kann. Solche Löcher und Risse in den Strassen habe ich noch nirgends gesehen. Hier rutschen ganze Hänge samt den den Strassen weg. In Italien wird der Erdrutsch mit „Frana“ bezeichnet. Die schlimmsten Stellen, werden einfach mit Betonelementen verriegelt, was ein Passieren unmöglich macht. Was aber nicht heisst dass dies im Vorfeld signalisiert ist, die Einheimischen wissen es ja längst. Wenden heisst dann das Zauberwort.
Skifahren auf Sizilien
Auf 500 Meter über Meer habe ich heute gerade mal 7 Grad registriert. Die Einheimischen tragen dicke Wintermäntel und Wollkappen. Das im Land der Zitronen und Organgen. Niemand versteht hier, dass im Mai solch mieses Wetter die Region beherrscht. Ein Ende ist nicht absehbar, wenigstens der Regen soll weniger werden. Ohne meine Top-Ausrüstung von Touratech, wäre ich schon längst wieder zurück. Mich verwundert es täglich, dass man bei solchen Bedingungen noch trocken ankommen kann. Den Sturmkragen mitzunehmen war die beste Entscheidung beim packen. Was ich auch nicht gewusst habe auf Sizilien gibt es ein Skigebiet auf 1’600 m.ü.M, verrückt oder? Mir gefällt die Gegend hier gut, da alles in kräftigem grün erstrahlt, wie das im Sommer aussehen mag, weiss ich nicht, vermute aber eher braun. Auch hübsche Orte und Städte gibt es hier zur Genüge, einige präsentiere ich Euch in weiteren Beiträgen.