Langsam gewöhnen wir uns an die endlosen Weiten hier in Schweden. Die nicht aufhörenden Wälder und Seenlandschaft ist schon sehr beindruckend. Kilometerweise fährt man an Seen entlang oder durch Waldschneisen die nicht enden wollen. Überall sieht man die typischen Schwedenhäuser an den Ufern. Hier hat gefühlt jeder ein Haus am See. Beim Abendessen planen wir jeweils den nächsten Tag und Mich als Chief of Navigation erstellt die GPX Files für die Navi. Danke für diese Dienstleistung, Wir entscheiden uns diesmal für eine Etappe um die 700 km. Sollen wir vorausbuchen oder noch warten? Reicht es uns mit den Off-Road Passagen überhaupt? Wieviele Sand und Schotterpisten sind es überhaupt auf der Strecke? Schaffen wir das? Wir wissen es nicht und müssen uns drauf einlassen, man kann nicht immer alles wissen. Wir suchen in Booking.com eine Unterkunft. Ohne Erfolg hier in der Zielgegend, scheint es wirklich nichts zu geben. Nicht mal Ortschaften oder Weiler. Gar nichts!. Kann das sein? Es nützt auch nichts wenn man die Karte aufzoomt. Es bleibt leer, hier ist nichts über viele Kilometer. Sehr ungewohnt für einen Schweizer. Mich fragt mal über KI, ob es hier ein Hotel gibt. *George* der virtuelle Helfer empfiehlt über Airbnb zu suchen. Also private Ferienwohnungen und Ferienhäuser welche auf einem Portal verwaltet werden ähnlich wie bei Booking.com. Mich hat die App schon installiert und ist voll mit der Suche beschäftigt. Nach wenigen Augenblicken die Erfolgsmeldung: Ich hab was und buche!. Zuerst muss aber der Account ordentlich gefüttert werden, mit Foto von der ID und allen nervigen Angaben. Endlich, das Blockhaus wird von Ida bestätigt. Da wir schon mehrmals erlebt haben, dass es am Ziel nichts mehr zu essen gibt, wird auch dies im schon mal vorab angefragt. Ida schreibt zurück, dass es im Dorf keine Möglichkeit zum Essen gibt. Sie führt aber den Dorfladen und bietet uns an, diesen für uns extra zu öffnen, wenn wir vor Ort angekommen sind. Wir warten also vor dem Dorfladen bis Ida auftaucht, uns herzlich begrüsst und einlässt. Der Magen knurrt schon länger und ist froh optisch schon mal was in greifbarer Nähe zu wissen. Wo gibts den sowas, mit den speziellen Öffnungszeiten für Passknacker? Toll, wir schätzen das sehr! Die Leute aus dem Dorf haben 24 h Zugang zum Laden und können mit dem Handy die Türe öffnen und bezahlen. Natürlich ist eine Kamera installiert aber trotzdem eine coole und praktische Idee für die lokale Bevölkerung. Auch Vertrauenssache. Auf jeden Fall geniessen wir das Abendessen auf der Veranda mit Sicht auf See, sogar die Sonne scheint uns noch ins Gesicht. Was will man mehr?
Auch mit den Tankstellen müssen wir vorausschauend planen und jede Möglichkeit nutzen, obwohl wir um die 500 km Reichweite haben, kann es mal knapp werden. Hier will niemand Bargeld sehen, alles läuft über die Kreditkarte. Beim Tankvorgang, muss man zuerst einen Betrag angeben und auf der Karte reservieren lassen. Erst dann kann die Säule gewählt werden. Nach dem Tankvorgang wird dann der richtige Betrag verbucht. Nervig wenn die Tankanzeige leuchtet und die Karte nicht erkannt wird vom Leser. Mich ist froh, dass meine BMW einen 30 l tankt hat und er notfalls mit seinem mitgeführten Schlauch etwas abzapfen kann. @ Jürg: Deine Kawasaki Z1000, wäre hier schon längst verdurstet und ohne Tempomat könntest Du die Hand nicht mehr bewegen. Die Federung lassen wir mal beiseite bei dem Terrain hier. Soviel Kettenspray wie Du hier benötigst, könntest Du gar nicht mitführen. 🙂 Doch ein Hochsitzer mit Koffern?
Spannende Geschichten und gut zu lesen.
Danke dass ich so auch ein Teil der Reise sein kann.