Der heutige Morgen startet mit engen, einspurigen Strassen aber mit vielen Ausweichstellen in die tolle Bergwelt. In dieser Gegend ist das normal. Nur Ausländer tun sich schwer damit. Wir sind froh, dass wir früh dran sind und uns wenig Verkehr entgegenkommt. Die wenigen die wir aufholen, gehen uns gewaltig auf die Nerven, sie haben meistens gelbe Nummernschilder und sind auf der Strasse pure Hindernisse. Fahren schön in der Mitte, dass man nicht mal mit dem Motorrad überholen kann. Bei Gegenverkehr warten sie schön brav in der Ausweichstelle und warten bis die Kreuzung vollzogen ist, stellen wir dann den Blinker und setzen zum überholen an, fahren sie wieder los immer schön mittig. Meistens noch etwas langsamer als erlaubt, da die Frau auf der Beifahrerseite mit dem Handy filmen muss bei offenem Fenster. Einen der Gelben haben wir besonders geliebt, der hat uns in einer Kurve überrascht, als er sein Wohnmobil über beide Spuren ausgerichtet hat, damit er ein Foto vom Wasserfall aufnehmen kann, selbstverständlich ohne auszusteigen. Die anderen können ja warten. Für uns reicht der Platz zum Durchkommen, nur etwas Bremsbelag haben wir verbraucht. Warum haben die eigentlich gelbe Nummern und nicht orange, stehen ja sonst auch auf die Farbe. Wir erreichen die Ortschaft Aurland eine wunderschöne Gegend und wissen nun, warum wir hier keine Zimmer gefunden haben. Alles Japaner in Elektro-Mietautos unterwegs, ja von Dubai gibt auch welche hier.
Aurland
FV50 was für eine Strasse
Nur 20 km nach Aurland biegen wir auf die Fv50 ab, auch bekannt als Fylkesvei 50. Dies ist eine malerische und spektakuläre Strassenverbindung, die die Ortschaften Hol in Buskerud und Aurland in Sogn og Fjordane miteinander verbindet. Diese Strasse führt durch das Herz von Norwegen und bietet eine der schönsten und dramatischsten Fahrten des Landes. Die Landschaft ist wild, ungezähmt und rauh. Was die Fv50 jedoch wirklich einzigartig macht, sind ihre Wahnsinns Tunnel – wahre Meisterwerke der Bergbau Ingenieurskunst, die die zerklüftete Landschaft durchqueren und uns ein unvergessliches Erlebnis bietet.
Spektakuläre Kehren im Tunnel
Einer der bemerkenswertesten Aspekte der Tunnel auf der Fv50 sind die spektakulären Kehren und Wendungen, die tief im innern der Berge angelegt wurden. Diese Tunnel sind nicht nur einfache und gerade Durchstiche durch den Felsen, sondern faszinierende Bauwerke, die sich in mehreren engen Kurven und Spiralen durch die Berge winden. Diese Kehren sind notwendig, um den steilen Höhenunterschied der norwegischen Landschaft zu bewältigen und gleichzeitig die Fahrt sicher und reibungslos zu gestalten. Wir kommen uns vor. wie die SBB Züge bei Göschenen, nur die Kirche sieht man hier nicht, weil wir hier im Innern des Berges steckt. Ich meinte der längste Tunnelabschnitt in dieser Gegend war um die 9 km lang. Es will einfach nicht aufhören mit den Löchern in den Bergen. Es soll noch 30 km so weitergehen.
Wir sind total begeistert von dem Tunnelplanner. Das muss ein Motorradfahrer entwickelt haben. Die Kurven drehen tatsächlich bis 270 Grad und steigen dazu noch an. Einmal den Lenker anstossen und die Maschine läuft wie auf Schienen durch den Tunnel. Kurvenfeeling im Tunnel, so was geiles. Und ich habe gemeint nur die Schweizer können Tunnels bauen. Das ist weit gefehlt, nur wenige Kilometer von hier befindet sich der längste Strassentunnel der Welt mit 24 km Länge. Lærdalstunnelen – Worlds longest road Tunnel
Es gibt sogar einen Tunnel in Norwegen mit Kreisverkehr im innern. Scheinbar planen sie auch noch einen schwimmenden Tunnel, ich glaube die können das. Absolut irre was wir hier wieder erleben. Man fährt bei Sonne in den Tunnel ein und kommt auf der anderen Seite bei kühlen 5 Grad und Regen wieder raus. Abwechslung muss sein, der Wind kommt auch regelmässig dazu, definitiv kein Lüftchen.
Ach ja heute ist Fährentag. Wir müssen heute zweimal aufs Wasser. da uns die Strasse immer wieder ausgeht und am Fahrenterminal endet. Einige der Hauptverbindungen sind kostenlos für Motorradfahrer, bei anderen zahlen wir Fr. 2.50 pro Motorrad. Bei der ersten Fährverbindung, würde ich vermutlich immer noch in der Wartespur mit der richtigen Bezeichnung des Zielhafens stehen und auf die Fähre warten. War fest der Meinung, dass ich den Fahrplan richtig interpretiert habe. Mich hat das seltsam gefunden und es an die Hand genommen und nachgefragt. Diese Fähre bedient beide Häfen und wir müssen waten bis die Spuren 4, 5 und 6 verlanden sind. Erst jetzt kommen wir an die Reihe auf der Spur 3 und müssen auf der Fähre um 180 Grad wenden und verkehrt zur Fahrrichtung einparken. Jetzt ist klar wie das Schiff zwei Häfen bedienen kann ohne sich um die eigene Achse zu drehen.
Die Gegend auf der anderen Seite des Fjords ist sehr verlassen, ich würde mal meinen, hier gibt es nur Ferienhäuser, aber deswegen nur sehr wenige Tankstellen und noch weniger Einkaufsläden. Hotel gleich Fehlanzeige, das gibt es nicht in diesem Gebiet. Mich hat für heue eine Ferienwohnung gebuch die einzige die er gefunden hat und frei ist. Bin mal gespannt in was für einer Pampa wir heute enden. Aber zuerst müssen wir noch was zum Futtern einkaufen, denn Restaurants sind ebenfalls Fehlanzeige. Wir müssen unsere geplante Route verlassen, um an was essbares zu kommen aber die paar Kilometer fallen nicht ins Gewicht und nehmen wir gerne in Kauf.
Wir haben die Ferienwohnung gefunden und etwas von gestern gelernt. Auch wir haben unsere Motorräder beim Schlafen in Sichtweite, auch nur durch ein Glas getrennt wie das beim Motor-Inn buchbar ist. Glaubt ihr nicht? Hier der Beweis.
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