Heute gibts nicht viel zu sehen und auch wenig zu erzählen, ein ganz widerlicher Tag. Wir sehen meistens nur grau und weiss und lassen uns den ganzen Tag von oben berieseln und vom Seitenwind verrücken. Sichtweite zwischen 10 und 100 m würde ich mal schätzen. Wir vermuten zwar, dass wir durch eine ganz tolle Gegend fahren, aber wie gesagt, gesehen haben wir nicht viel davon. Gegen Abend gibt es ein paar kurze Einblick als der Vorhang für ein paar wenige Minuten gehoben wird und die prächtige Landschaft etwas verhüllt offenbart. Trotzdem sind wir stolz auf unser Leistung und kommen auf 650 km Tagesleistung mit 13 Pässen. Unsere Geduld wird zusätzlich mit gesperrten Stassen und unzähligen Baustellen geprüft. Aber wir wollen nach Stavanger vorrücken, schliesslich haben wir von da schon beide viele Krimis gelesen,
Weltrekord Tunnel
Stavanger, gilt in Norwegen als Zentrum der Ölindustrie. Aber Stavanger ist nicht nur über der Erde spannend, auch unter der Oberfläche gibt es viel zu entdecken. Der Ryfylketunnel – Der längste und tiefste Unterwassertunnel der Welt meine ich damit. Er erstreckt sich über 14,4 Kilometer mit einer maximalen Tiefe von 292 Metern unter dem Meeresspiegel. Auf einer kleinen Insel, kommt man kurz an die Oberfläche. Es fühlt sich an wie ein Luftschnappen, bevor die Strasse über den Kreisverkehr in den Hundvågtunnel führt. Mit einer Länge von 5.8 km geht es erneut unter dem Meer durch, diesmal direkt nach Stavanger. Wir freuen uns über die kurze Trockenphase in den Tunnels und lassen das Wasser von unserer Kleidung abperlen und durch den Fahrtwind etwas antrocknen. Die Lichtinstallationen im Tunnel machen die Durchfahrt kurzweilig, vielleicht eine Idee für den neuen Gotthardtunnel? Auf jeden Fall könnte man hier was lernen und abschauen. Etwa in der Mitte des Tunnels haben sie ein riesiges Portal erstellt und blau beleuchtet, man bekommt augenblicklich das Gefühl als ob man durch das Wasser hindurch fährt, irgendwie unheimlich aber auch fantastisch. Wir erreichen das Hotel direkt neben dem Spital von Stavanger und beschliessen nach einer kurzen, warmen Dusche die Innenstadt mit dem Taxi in Angriff zu nehmen. Leider schliesst alles vor unserer Nase, aber der Italiener „Olivia“, welchen wir schon aus Oslo kennen, verwöhnt uns mit bester südländischer Küche, es gibt sogar Chinotto.